Lübecks Petersilienstraße — — Stettins Petersilienstraße war nicht so breit.
Oder hier.
Peter R K Wagner —– der Redakteur – LSZ
Dies sind Pfifferlinge. Im Englischen werden sie „Chantrelles“ genannt.
Nach einem langen Sommer hatten wir eine schöne Abkühlung mit einer oder zwei Regenwochen. Der Regen würde enden und Nebel würde sich legen. Dann würden wir Pfifferlinge zu Hunderten, wenn nicht Tausenden sehen. City Park, Canal Blvd, Lake Vista und in vielen neutralen Anlagen. Mutti war wirklich aufgeregt, als sie darüber nachdachte, wie sie früher in Stettin, Pommern nach Pilzen suchte!
Frühmorgens, bevor die Nebel alle abgebrannt waren, suchten Mutti, mein Bruder Wolfgang und ich die verschiedenen oben genannten Orte der Stadt auf. „Guck in die schattigen Plätze“, rief Mutti aus.
Bruder und ich hatten beide eine große Grocery-Tüte, die wir ständig mit diesen orangen Köstlichkeiten füllten. Nach einem Wochenende versammelten wir uns wahrscheinlich sechs oder sieben Grocery-Tüten voll. Das sind ungefähr dreißig Pfund! Nach all den Treffen haben wir noch nie jemanden gesehen, der diese Köstlichkeiten pflückte.
Aber später in dieser Woche las ich in die Lokalzeitung (States-Item) – einen „Letters to the Editor“ Artikel daß jemand geschrieben hat. Jemand hatte geschrieben, dass sie sich um einige „Pilzsammler“, eine Großmutter und ihre zwei kleinen Enkelkinder sorgten. Wir könnten vergiftet werden! Mutti musste lachen.
Das Füllen der Tüten wurde einfach, es gab Hunderte von ihnen. Aber die Tüten würde schwer, dabei viel Dreck hochgezogen und eingemischt wurde. Der Dreck war späternach all leicht abgebürstet.
Rezepte für Pfifferlinge sind reichlich. Aber mein Liebling, den Mutti zubereiten würde, war Pffifferlinge in Sahnesoße.
Diese frühen Tage des Pilzesammelns dauerten nur zwei oder drei Jahre, als ich in der Grundschule war. Seitdem hatten wir keine großen Flächen Pilze gesehen oder Leute wurden gewarnt, dass das Sammeln von Pilzen einen in Schwierigkeiten bringen könnte. Das war in den 1960er Jahren.
Als Ersatz versuchte Mutti, eine Dose Pfifferlinge im International Store von D.H. Holmes; zu kaufen. Eine große Enttäuschung – kein Geschmack! —- 1980er, Keine DHH mehr.
Meine letzte Pfifferlinge Mahlzeit war 1992 im Hotel Neptun an der Ostseeküste – Warnemünde.
Kosten? DM3,50.
Ausgezeichnet!
Peter R K Wagner —– der Redakteur – LSZ
Condor bietet ab April direkte Flüge von New Orleans nach Deutschland an.
Die Preise sind sehr vernünftig; Sie können sich wahrscheinlich Business oder First-Class (Premium) leisten.
Anschlussflüge in Atlanta oder New York sind schrecklich, keine Notwendigkeit, Zeit und Geld dort zu verschwenden.
AMERICANA GERMANICA
Johann Hanno Deiler – Professor Emeritus of German in the Tulane University of Louisiana,
New Orleans, La. – 1909
Eine Würdigung.
Die Nachricht, dass J. Hanno Deiler, Professor Emeritus der Tulane Universität in New Orleans, in Covington, La., in dessen Fichtenwäldern er eine Besserung seines Herzleidens erhoffte, am 21. Juli gestorben ist, hat nicht allein in Deutsch Amerika, sondern auch in den amerikanischen Kreisen, in welchen man die Verdienste deutsch-amerikanischer Geschichtsforscher zu schätzen weiss, auf richtige Trauer hervorgerufen.
Deiler war bahnbrechend für die Erforschung der Geschichte der deutschen Einwanderung am unteren Mississippi gewesen. In französischen Quellen, in alten Kirchenbüchern, in den überaus dürf tigen Überlieferungen, welche eine schriftliche Aufzeichnung gefunden haben und bis auf unsere Zeit erhalten geblieben sind, suchte er mühsam das Material zusammen und ordnete es zu dem lichtvollen und hochinteressanten Essay, der in den „German Amer1can Annals“ unter dem Titel „The Settlement of the German Coast of Louisiana“ kürzlich erschien und dessen Buchausgabe jetzt fertig gestellt ist. Was amerikanische Geschichtsschreiber, wenn sie es überhaupt einer Erwähnung würdigten, ganz kurz berührten, das hatte Hanno Deiler zum Gegenstande eingehender Studien gemacht und eine völlige „terra incognita“ geschichtlicher Forschung er schlossen. Ohne ihn wäre wohl nie bekannt geworden, dass deutscher Energie und deutschem Fleisse die Durchführung eines kolonialen Untternehmens zu danken ist, an welchem französische Ansiedlungsversuche scheiterten. Bei der Urbarmachung der fastundurchdringlichen Cypressenwälder unter der tropischen Sonne des Südens bewährten sich die Deutschen als erfolgreiche Pioniere. Und was sie einmal dem jungfräulichen Boden in schwerer, ermüdernder und langwieriger Arbeit abgerungen hatten, das behaupteten sie trotz der Zerstörungslust der Elemente und der Feindseligkeit der Indianer. Ansiedlungen, deren ursprünglich deutsche Namen durch französische und spanische Spracheinflüsse vollständig uner kennbar geworden waren, wusste Deiler mit grossem Scharfsinn als deutsch zu reklamiren. Seine Abhandlung über „Die Creolen deutscher Abstammung“ ist eine ethnographische Studie, in welcher er den Nachweiss führt, dass nicht allein die in Louisiana geborenen Söhne und Töchter französischer und spanischer Eltern als Creolen bezeichnet wurden, sondern auch die Kinder deutscher Eltern.
Interessante Beiträge zur Geschichte des Deutschtums in New Orleans bot Deiler in seiner „Geschichte der New Orleanser deutschen Presse“ und in seiner „Geschichte der Deutschen Gesellschaft von New Orleans“. Leider ist der zweite Teil der „Geschichte der deutschen Presse“ nicht vollendet. Hanno Deiler schrieb in einem elf Tage vor seinem Tode an den Unterzeichneten gerichteten Briefe : „Der zweite Teil meiner „Geschichte der deutschen Presse“ ist noch nicht fertig, da ich das Material für manche der Denkwürdigkeiten, die ich, wie im ersten Teil, hineinarbeiten will, bisher nich habe zusammenbringen können. Meine lange Krankheit, ich liege seit dem 3. Juni beinahe beständig im Bett und soll weder lesen oder schreiben, noch denken, ist Schuld daran“.
Über die Zahl und den Bestand deutscher Kirchen und Schulen gibt Deiler in seiner „Geschichte der deutschen Kirchengemeinden im Staate Louisiana“ Aufschluss. Als Vorkämpfer des Deutschtums verrichteten deutsche katholische und protestantische Geistliche dieselbe schwere Arbeit zur Erschliessung des Bodens, wie die irischen Glaubensboten in den Wäldern Germaniens. Vom Zauber amerikanischer Siedlungsromantik getragen wird Deilers Ehrenrettung des geheimnissvollen Führers deutscher Schwärmer, des Grafen Maximilian de Leon, alias Proli, alias Bernhard Müller, aus Offen bach, den die Rappisten, angeblich fälschlich, zum Schwindler stempelten, weil ihnen die neue Ansiedlung in ihrer Nähe, welche im Jahre 1837 von Proli in Philippsburg, Pa., angelegt worden war, nicht gefiel. Der deutsche Kaiser erkannte Deilers verdienstvolle Forscherarbeit dadurch an, dass er ihm den Kronenorden verlieh.
Aber Deiler war nicht allein ein Geschichtsforscher von bahnbrechender Bedeutung, ein Jugendbildner, der während “ seiner 28- jährigen Lehrtätigkeit unter den Studenten der Tulane Universität der deutschen Sprache und Literatur viele Freunde gewonnen hat, ein Redner von geradezu packender Wirkung, wenn es der deutschen Sache galt, ein begeisterter Vorkämpfer des deutschen Liedes, dem er als ausgezeichneter Dirigent und als Präsident des Nordamerikanischen Sängerbundes seine Dienste widmete, sondern auch ein stolzer Verkünder des Wertes und der Bedeutung der deutschen Einwanderung unter dem Amerikanertum, das ihm, dem hervorragenden Gelehrten und berufenen Führer des Deutschtums, den Zoll der Anerkennung und Hochachtung nicht versagen konnte. Es ist nicht mit Unrecht behauptet worden, dass der Tod Hanno Deilers einen schwer zu ersetzenden Verlust für Deutsch-Amerika bedeutet, denn von ihm ging eine Menge wertvoller Anregungen aus, deren Durchführung dem deutschen Element in den Vereinigten Staaten zum Heile gereichte. Hanno Deiler hat das 6oste Lebensjahr nicht vollendet. Er hatte seinem Körper zu viel zugemutet, als er in der Vollkraft seiner Jahre stand und seine Lebensenergie aufgebraucht, um dem Deutschtum und der deutschen Sache zu dienen. Wenn der Besten deutschen Stammes hier in Amerika gedacht wird, wird der Mann nicht vergessen werden, der die grossen Verdienste der deutschen Einwanderung am unteren Mississippi nachwies und so viel getan hat, um in seinen Landsleuten den Stolz auf die deutsche Abstammung zu erwecken und mächtig anzuregen.
Nachstehend eine kurze biographische Skizze, welche in dem nahezu fertiggestellten Werke „Das Buch der Deutschen in Amerika“ erscheinen wird und die Gutheissung Hanno Deilers gefunden hat:
Johann Hanno Deiler wurde am 8. August, 1849, in Altötting, Ober-Bayern, geboren, war Schullehrer in Bayern und wurde 1871 als Vorsteher an eine deutsche Schule in New Orleans berufen. Er landete am 22. Januar, 1872, in New York. Im Jahre 1879 wurde er Professor an der University of Louisiana (jetzt Tulane Universität). Er liess sich hie Pflege des deutschen Männergesangs unter seinen Landsleuten in New Orleans angelegen sein und suchte fördernd auf deren geistiges Leben einzuwirken. Eine Reihe von Jahren war er Präsident der Deutschen Gesellschaft in der Halbmondstadt. Er gründete den New Orleans Quartett Club, einen der besten Gesang-Vereine des Südens. Da er selbst musikalisch gebildet war, wurde er dessen Dirigent. Prof. Deiler leitete die Massenchöre beim grossen Sängerfest des Nordamerikanischen Sängerbundes im Februar 1890 in New Orleans, welches zu einem grossartigen Erfolge sich gestaltete. Prof. Deiler wohnte dem 4. Allge meinen Deutschen Sängerbund fest in Wien 1890 und dem 5. in Stuttgart 1896 bei und fand als Redner eine geradezu enthusiastische Aufnahme. Seit 1890 war er Präsident des Nordamerikanischen Sängerbundes. Er gründete das Archiv für deutsche Geschichte. Im Jahre 1907 legte er Krankheit halber sein Amt als Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Tulane Universität, das er 28 Jahre in verdienstvoller Weise bekleidet hatte, nieder.